von Isabella Kreim
Adolf Fleischmann ist bekannt für seine Moulangen, die Wachs-Abformungen kranker Körperteile, und als konkreter Künstler.
Das Dt. Medizinhistorische Museum und das Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt haben daher gemeinsam diese Ausstellung konzipiert, um die beiden Tätigkeitsfelder dieses Grenzgängers zwischen Kunst und Medizin zu zeigen.
Zu erleben sind eine Kunst-Präsentation, ein inszeniertes Moulangen-Labor und die Stationen eines (nicht immer freiwillig) bewegten Lebens: Adolf Fleischmann, geboren 1892 in Esslingen, Kunststudium in Stuttgart, schwere Verwundung im 1. Weltkrieg, Arbeitsstelle in Zürich als Hersteller von Moulagen und medizinischen Zeichnungen, Begegnung mit kubistischer Kunst im Paris der 1930er Jahre, Internierung in einem Lager in Südfrankreich, Überleben in einem kleinen Dorf bei Toulouse, schließlich Emigration in die USA, wo er in den 1950er Jahren durchaus erfolgreich in der New Yorker Kunstszene agiert, bis er schließlich krankheitsbedingt wieder nach Deutschland zurückkehrt, wo er 1968 stirbt.