von Isabella Kreim
Von zu viel Bier kann einem ganz schön schlecht werden.Und von zu vielen Bierevents vielleicht auch. In Ingolstadt und ganz Bayern durchleben wir zum 500jährigen Jubiläum des Reinheitsgebots ein Bier-Huldigungsjahr. Und auch die ingosltädter Museen waren aufgefordert, sich am bierseligen Jubiläum zu beteiligen. Sollte das Deutsche Medizinhistorische Museum also einen lustfeindlich-belehrenden Gegenpol mit medizinhistorischem Bierernst zu der allgemeinen Berauschung an diesem Ingolstädter Thema setzen ?
Die Direktorin Prof. Marion Ruisinger und das Künstlerpaar Gabriele und Thomas Neumaier haben im Biergarten (!) die Idee geboren, den Bierbauch satirisch zum Kultobjket einer Ausstellung zu machen.
Mit ihren Makrofotografien inszeniert Gabriele Neumaier den Bierbauch von zwei befreundeten Männern als Heiligen Berg für allerlei mehr oder weniger idyllische bayerische Szenen. Den liegenden nackten Bierbauch, diese behaarte Kugel hat Gabriele Neumaier mit winzigen Figuren und Requisiten aus dem Modell-Eisenbahn-Zubehör bestückt.
Krieg und Tod, Religion und Jagd als Freizeitvergnügen, Pegida und Islamophobie, Ausbeutung natürlicher Ressourcen – wer hätte gedacht, dass solche Themen, auf einem Bierbauch und mit Spielzeugutenensilien erzählt, einen so makabren Witz entfalten können.
Thomas Neumeier hängt Beweisstücke der Realsatire in Form von Bierbauch-Attrappen wie Bekleidungsasseccoires für den Wirtshausbesuch an die Garderobenhaken und fotografiert sich selbst im aufblasbaren Fatsuit als mobiler Bierbrunnen.