von Isabella Kreim
Der Ingolstädter Autor Jens Rohrer hat einen neuen Band mit Kurzgeschichten herausgebracht. Mit zwei Profis vom Stadttheater, Teresa Trauth und Jan Gebauer, stellt er das Buch „Der Dreiundvierzigjährige, der aus der Haustür trat und spazieren ging“ am Sonntag Abend im Kap94 vor.
Da läuft ein Familienausflug zum Volksfest auch dank der Pony-Vernarrtheit der Tochter, ziemlich aus dem Ruder, eine Reise in die Karpaten gerät bereits an der österrreichisch-ungarischen Grenze ins Stocken, weil die Beifahrerin stur darauf beharrt, ihren Ausweis nicht vorzuzeigen. Schengener Abkommen. Von der späteren Begegnung des Protagonisten mit einem Bären und mit wertkonservativen Ex-Flüchtlingen ganz abgesehen. Jens Rohrer treibt seine Geschichten meist zum worst case. Es kommt immer noch schlimmer, bis die phantasie ins Surreale davonsegelt. Das wird ein Goldsucher in der Kanalisation von Zürich von einem Nilkrokodil gefressen, der Protagonist wird beim Zappen in den Fernseher gesogen und zum Darsteller peinlicher Realityshows, oder er verwandelt sich kafkaesk in eine Amsel, was sich z.b. darin äußert, dass er in der Mittagspause statt Döner zu essen Lust auf trockene Müslikörner hat...