von Heike Haberl
„Community Music“ heißt ein in England, Amerika oder Australien bereits langjährig etablierter, aber in Deutschland noch weitgehend neuer musikpädagogischer Zweig, den man als Weiterbildungs-Studiengang seit 2017 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt studieren kann. Damit ist sie die erste europäische Hochschule, die diese Fachrichtung mit ihrem Schwerpunkt auf der inklusiven Musikpädagogik anbietet. Musikalische Begegnungsräume für Menschen schaffen, die sich in ihrem Alltag vielleicht ansonsten nie treffen oder austauschen würden - das ist eine der Hauptaufgaben eines sogenannten „Community Musicians“. Deshalb hat sich die Musiktherapeutin und Masterstudentin Irmengard Siebler für ihr Praxisprojekt die Gründung eines Community Music Orchesters vorgenommen. Solche Ensembles musizieren z.B. bereits in München oder Salzburg zusammen - nun soll es dieses Angebot auch in Ingolstadt geben. Darüber und über den dazugehörigen deutschlandweit einzigartigen Eichstätter Studiengang haben wir mit Irmengard Siebler selbst und ihrer Dozentin Dr. Alicia de Banffy-Hall gesprochen.
Foto: Website des Studiengangs "Community Music" der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Die Musikbeispiele stammen zum Großteil aus der Arbeit der australischen Communtiy Musikerin Gillian Howell, bei der wir uns herzlich für die freundliche Überlassung bedanken. Im einzelnen sind dies:
1. "Journey To Australia" und "From Afghanistan To Islamabad": Kreiert von Gillian Howell und Schülern der Klassen 4-5-6 an der Collingwood English Language School, Melbourne. [In Melbourne haben Neuankömmlinge (wie dort Jugendliche im schulpflichtigen Alter bezeichnet werden, die entweder als humanitäre Zuwanderer oder über Einwanderungsprogramme anreisen) die Möglichkeit, vor dem Übergang in eine Regelschule eine staatlich finanzierte Schule zu besuchen, um Englisch zu lernen. Abhängig von ihrem Hintergrund und der Art des Visums verbringen die Kinder zwischen 3 Monaten und 1 Jahr in der Englisch-Sprachschule, bevor sie in eine Regelschule wechseln. Gillian Howell war dort 7 Jahre lang Artist in Residence und hat mit den Kindern Lieder und musikalische Werke komponiert, um sie dabei zu unterstützen, ihre Erfahrungen mit Vertreibung / Krieg / Migration zu erforschen und zu verarbeiten.]
2. "Nests": eine Musikinstallation für 3-6 Jährige, kreiert von Gillian Howell, Rebecca Russel und Ken Evans. Ausführende: Gillian Howel (Klarinette), Tony Hicks (Saxophon und Flöten) und eine Gruppe von 3-6 Jährigen und ihren Betreuern.
3. "Whirlies": Musik von Gillian Howell mit Grundschülernund Musikern des Melbourne Symphony Orchestra im Rahmen des Programms "City Beats".
Nähere Informationen finden Sie auf Gillian Howells Homepage unter: