von Isabella Kreim
Rupprecht Geigers roter Kreis leuchtet so energetisch wie das Feuer, das nötig war, um Stahl in dieser Weise zu teilen oder zu formen wie dies der Bildhauer Alf Lechner getan hat.
Jedenfalls: Selten stehen sich großformatige, tonnenschwere Skulpturen und „Bilder“ mit einer ähnlich kraftvollen Ausstrahlung gleichberechtigt gegenüber, scheinen sich geradezu in ihrer Wirkung zu potenzieren wie derzeit auf beiden Etagen des Alf-Lechner-Museums die großformatig leuchtenden, monochromen Farbformen von Rupprecht Geiger und die Stahlskulpturen von Alf Lechner.
„Rot trifft Stahl“ ist eine spektakulär eindrucksvolle, aber trotz aller Intensität auch Ruhe ausstrahlende Ausstellung zum 20. Jubiläum des Alf-Lechner-Museums.
Lechner und Geiger haben vieles gemeinsam. Beide waren Münchner, Sie waren befreundet. Beide haben sich autodidaktisch einen eigenen Weg in die Abstraktion erkämpft, indem sie ihr Material zum Thema gemacht haben: Farbe und Stahl. Doch zu einem größeren gemeinsamen Ausstellungsprojekt kam es nie.
Jetzt haben die nächsten Generationen diesen Wunsch erfüllt. Daniel Mc-Laughlin, der Sohn des vor 3 Jahren verstorbenen Alf Lechner und Julia Geiger, die Enkelin des 2009 mit 101 Jahren verstorbenen Rupprecht Geiger, bzw. die Alf-Lechner-Stiftung und das Rupprecht-GeigerArchiv konnten posthum diesen Herzenswunsch der beiden Großmeister erfüllen.