von Isabella Kreim
Einen Baum zu pflanzen, ist ja so ungewöhnlich nicht.
Die Eiche, die am Freitag neben einer Granitstele vor dem Ingolstädter Stadtmuseum gepflanzt wurde, soll die Kunstaktion „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ des Künstlers Joseph Beuys, der heuer 100 Jahre alt geworden wäre, neu beleben.
Joseph Beuys hatte mit dieser Aktion zur documenta 7 in Kassel 1982 die Bevölkerung aufgefordert, tätig zu werden, dieses gigantische Pflanzprojekt zu realisieren und damit ihre Stadt ökologisch und lebensfreundlicher umzustrukturieren. Kunst als soziale Plastik nannte er diese gesellschaftlich wirkungsvolle Form von Kunst, mit der alle aufgefordert werden ihre Umgebung, die Welt mitzugestalten. Beuys hat damit den Kunstbegriff vom Betrachten eines künstlerischen Werks auf die Mobilisieurng von gesellschaftlichem Handeln ausgeweitet.
Die ersten, die sich in Ingolstadt im Sinne einer sozialen Skulptur beteiligt haben, waren Jugendliche der Freiherr-von-Ickstatt-Realschule. Die SchülerInnen haben Baumpflanzungen und Portraits von Joseph Beuys gezeichnet, aber sich auch überlegt, was wohl in 200 Jahren mit der vorgestern gepflanzten Eiche sein wird. Wird sie dann vielleicht gefällt? Eine Schülerinnen ist schier verzweifelt an der Aufgabe, 7000 Punkte auf ein Blatt Papier zu zeichnen...
An dieser Eichenpflanzung zu Ehren von Joseph Beuys werden sich außer Ingolstadt viele weitere Städte, auch über Bayern hinaus, beteiligen u.a. Traunreut, München, Erlangen, Miesbach, Traunstein, Friedberg und außerhalb Bayerns z.B. Erfurt
Die Idee zur Eichenpflanzung zu Ehren von Joseph Beuys hatte das Museum DASMAXIMUM in Traunreut, das Netzwerk Bayerischer Städte Stadtkultur, dem 60 bayerische Kommunen angehören, hat diese Eichenpflanzung zu Ehren von Joseeph Beuys propagiert und koordiniert die Umsetzung.