von Isabella Kreim
Im Erdgeschoss des Museums für Konkrete Kunst Ingolstat wurde am Wochenende die Ausstellung Project Gerold Miller eröffnet. Der Anlass: Ein Sammlerehepaar hat dem Museum in Ingolstadt ein in vielerlei Hinsicht gewichtiges Werk des Künstlers geschenkt. Und dies sollte natürlich auch möglichst bald präsentiert werden - mit einigen weiteren Arbeiten des Künstlers, die zumindest einen ersten Eindruck der Stringenz von dessen künstlerischem Werk geben.
Seine dem MKK von Annette und Rainer Stadler geschenkte Arbeit mit dem Titel section 2 ist ein wuchtiges künstlerisches Statement.
Gewichtig durch seine Größe, aber auch durch die Klarheit und Präzision der lackglänzenden Oberfläche und des harten Kontrasts aus schwarz und weiss - und durch seine Körperhaftigkeit. Kein Bild, sondern ein 15cm tiefes Aluminiumobjekt an der Wand. Bei aller minimalistischer Eleganz ahnt man auch das Gewicht, das da mit einem Gabelstapler an die Wand gehievt werden muss. Dabei ist die Ingolstädter Variante die kleinste Arbeit dieser Serie.
Dass diese Arbeit nicht ohne eine konkrete Raumarchitektur, die sich darin spiegelt, existiert, gehört zum Konzept des Künstlers. Die einzelnen fertigen Werke sind noch nicht das Endergebnis seiner künstlerischen Tätigkeit. Erst das Wechselspiel seiner Arbeiten mit der Architektur des jeweiligen Ausstellungsraums ergibt das Seherlebnis, das er anstrebt.
Wir waren mit Dr. Theres Rohde, Interimsleiterin des Museums in der Ausstellung, als Vernissage gab es ein digitales Künstlergespräch mit Gerold Miller aus seinem Atelier in Italien.