Fotoausstellung "Hans. Eine kleine Geschichte vom Glück"

von Isabella Kreim

Wie wenig braucht man, um glücklich oder zumindest zufrieden zu sein?
Diese Frage stellt eine Fotoausstellung im Bauerngerätemuseum Hundszell über einen Kleinbauern im Bayerischen Wald, der bis vor wenigen Jahren so bescheiden, ja kärglich gelebt hat, wie wir es nur noch aus der Literatur oder aus den Erzählungen von Groß- oder Urgroßeltern kennen: „Hans. Eine kleine Geschichte vom Glück“

Zur Ausstellungseröffnung letzten Freitag waren aus Regensburg der Fotograf Stefan Winkelhöfer und der Volkskundler Dr. Josef Paukner gekommen, die mit Schwarz-Weiß-Fotografien und knappen Texten dieses so unzeitgemäße Leben portraitiert haben.
Es war ein Leben, wie es früher viele gelebt haben und für uns heute wie eine längst vergangene, versunkene Welt erscheint.
Ein kleiner Bauernhof im Bayerischen Wald, ein Holzhaus, das sich in eine Mulde vor dem nahen Wald duckt.
Ein alter Mann, Hans, der dort nach dem Tod seiner Mutter seit Jahrzehnten alleine lebt. 
Er hat alles was er braucht. Zwei Kühe und Hühner, Holz zum Heizen, einen Birnbaum vor dem Hof. Kein Auto, aber einen alten, maroden Bulldog. Hie und da ein Bier. Und Leute, die seinen Geschichten zuhören.
Er ist damit zufrieden, dass er nicht hat, was auch für die anderen im Dorf längst unverzichtbar erscheint: Zentralheizung, Bad, Fernseher, Smartphone, Geld, Urlaubsreisen.

Es ging Stefan Winkelhöfer darum, eine Lebensweise zu dokumentieren und damit zu bewahren, die mit jemandem wie dem Hans, der inzwischen verstorben ist, verschwinden wird. Hans dient nicht wirklich als Vorbild für Konsumverzicht aus ökologischer Notwendigkeit. Auf jeden Fall aber hat er sich nicht abhängig gemacht hat vom Urteil seiner Umwelt, für die einer wie er ganz schnell zur Kategorie der Loser gehört. 
Das Interesse an dem liebevoll gemachten Buch und der Ausstellung ist überraschend groß. 

www.ingolstadt.de/bauerngerätemuseum

Foto: Stefan Winkelhöfer