Carion Bläserquintett begeistert beim Konzertverein

von Isabella Kreim

Einen mitreißenderen Saisonauftakt hätte sich der Konzertverein Ingolstadt kaum wünschen können als letzten Donnerstag mit dem Carion Bläserquintett.
Ein klassisches Konzert, bei dem sogar gelacht wurde. Über die Entertainerqualitäten des Fagottisten und des Hornisten als Moderatoren, über die Choreographie, mit der die 5 Musiker auf dem Festsaal-Podium in Duett-Passagen in innigem Augenkontakt miteinander flirteten, sich kurz solistisch absonderten oder als Begleitgruppe verschwörerisch die Köpfe zusammensteckten, kurz die musikalischen Strukturen auch visuell sichtbar machten.
Natürlich ist das nur bei so virtuosen Könnern auf ihren Instrumenten wie diesen 5 Bläsern möglich,, die sich aus Dänemark, Lettland und Schweden zusammengetan haben.

Jedenfalls war es ein erfrischend unterhaltsames klassisches Konzert auf höchstem musikalischem Niveau.
Das lag auch an der Programmzusammenstellung, die auch mit Ligeti und Strawinsky(!) auf unterhaltsame, kürzere und witzige Stücke setzte oder mit unerwarteten Klangerlebnissen aufwarten konnten. Wie ein Werk für 2 Violinen von Bach nach Antonio Vivaldi als Arrangement für Flöte, Oboe , Klarinette, Horn und Fagott. Oder ein Best-Off aus einer gefloppten Oper von Jacques Ibert.

Ein ungewollter, nicht ganz so lustiger Aspekt dieses unterhaltsamen Abends war, dass das Ende 2019 unter dem Titel Karneval in Venedig konzipierte Programm ausgerechnet von Masken handelte, eben auch von der Maskierung, der Camouflage von Komponisten wie Eurico Carrapatoso, der kurze Stücke im Stile von von Bela Bartok, Anton Webern oder Strawinsky geschrieben hat,  oder der Maskierung von Franz Liszt als Paganini, und schließlich dem weiteren Urheber, dem Hornisten und Arrangeur des Ensembles David Palmquist, mit dem wir nach dem Konzert kurz sprechen konnten.