von Isabella Kreim
„Wie die Souffleuse sich vom Suff erlöste“. Heute Abend ist die Uraufführung des Solos von Falco Blome mit Adelheid Bräu im Ingolstädter Altstadttheater.
Ihr Beruf ist es, möglichst nicht in die Lage zu kommen, etwas sagen zu müssen. Und wenn, soll sie nur Einer, oder Eine hören, nicht das ganze Publikum.
Autor und Regisseur Falco Blome hat nun der Souffleuse die Gelegenheit gegeben, eine gute Stunde lang von ihrem Job zu erzählen und selbst Lieblingsstellen aus ihrem Lieblingsstück, Goethes „Faust“ vorzutragen und vorzuspielen.
Die Souffleuse erzählt, wie es hinter den Kulissen, auf den Proben oft zugeht, von modernen und antiquierten Inszenierungen, von unterschiedlichen Darstellern der Titelfigur. Und sie spielt es uns auch vor. Den jungen Schauspieler, der lässig Goethes Text weg nuschelt oder den alten Darsteller, der sich kaum mehr den Text merken kann und alle Souffleusen Inge nennt.
Gretchens Not im Dom und im Kerker, die Peinlichkeiten, Pannen und Anekdoten, die man sich stundenlang in der Kantine erzählt, die ganze Faszination Theater auf und hinter der Bühne, Tragisches und Komisches, bringen Falco Blome und Adelheid Bräu auf die Bühne des Altstadttheaters.
Adelheid Bräu kann an diesem Abend schauspielerisch aus dem Vollen schöpfen, in verschiedenen Rollen aus Goethes Faust und als theaterbegeisterte und vom realen Theaterbetrieb auch ernüchternd erfahrene Souffleuse, die alles mitkriegt aber normalerweise meist zu allem schweigen muss.