von Isabella Kreim
Die Ingolstädter Jazztage wurden letzten Sonntag zum Auffangbecken für ein innovativ präsentiertes klassisches Konzert mit einem Streichquartett, ausschließlich mit minimal music von Philipp Glass, das ein begeistertes Publikum gefunden hat. obwohl dies ja nun mit Jazz nichts zu tun hat.
Neugierig gemacht hatte sicherlich auch die Visualisierung durch den in Ingolstadt lebenden Videokünstler Esteban Nunez. Ein audiovisueller Traum war das Event im Kulturzentrum neun überschrieben.
Das Ensemble Kontra.Punkt besteht aus Musikern des Georgischen Kammerorchesters, die damit neue Wege außerhalb ihrer Orchestertätigkeit gehen. Levan Kurashvili und Esther Agusti Violine, Vadim Makhovsky Bratsche und der Cellist Nika Shamugia spielten neu zusammengestellt Sätze aus dem 3. und 5. Streichquartett von Philipp Glass aus den Jahren 1985 und 1991.
Esteban Nunez vermeidet erkennbare Bezüge zur Wirklichkeit. Er bebildert die Musik nicht, sondern lässt abstrakte Linien und Strukturen über die Wände wandern, in wenigen Sequenzen sind Assoziationen an verfremdete Wolkenformationen oder an nächtliche Hausfassaden möglich. Vieles ist schwarz weiß, eben auch sehr zurückhaltend, minimalistisch entwickeln sich die Visuals.