von Isabella Kreim
Sibylle Berg ist eine spitzzüngige Kolumnistin, Theater- und Prosaautorin, die besonders gerne die Bezüge zwischen Geschlechterrollen und Wirtschaftssystem seziert und satirisch auf die Spitze treibt.
Ihr jüngstes Theaterstück „In den Gärten oder Lysistrata Teil 2“, das vor 2 Jahren im Theater Basel uraufgeführt wurde, hat heute Abend im Kleinen Haus des Stadttheaters Ingolstadt Premiere.
Bei Lysistrata 1, der von Aristophanes vor 2400 Jahren geschriebenen Komödie, verweigern die Frauen ihren Männern den Sex, um so ein Ende des Krieges zu erzwingen.
Bei „In den Gärten oder Lysistrata Teil 2“ von Sibylle Berg, sind es die Männer, die irgendwann in näherer Zukunft in einen Sex-Streit treten, weil es sich ohne diese anspruchsvollen Frauen einfach bequemer leben lässt. Ohne Männer auch, finden die Frauen, die nun Beruf, Politik, eben alles Wichtige alleine machen. Und für alles übrige, Sex oder Staubsaugen, gibt es den hilfreichen Roboter Ken.
Wie es zu all dem kommen konnte, wird aus einer Rückschau aus der Zukunft in unsere Gegenwart erzählt. Wir werden durch ein Museum geführt, durch einen Garten mit den wenig paradiesischen Zuständen der ersten Dates, den Enttäuschungen beim Sex, dem Frust der Familiengründung, bis die Männer zu infantilen Wesen regredieren und schließlich aussterben.
Regie führt Mona-Julia Sabaschus, die in Ingolstadt bereits als Regieassistentin etwa „Biedermann und die Brandstifter“ oder den Hildegard Knef-Abend mit Viktoria Voss inszeniert hat, und nun nach 2 Jahren am Schauspielhaus Düsseldorf als freie Regisseurin für diese Produktion wieder nach Ingolstadt zurückgekommen ist.
Foto: Jochen Klenk