von Isabella Kreim
Valeria Heisenberg und Franziska Hufnagel.
Beide Künstlerinnen aus Berlin haben sich, nicht vordergründig plakativ, aber dennoch sichtbar von diesem besonderen Ausstellungsort inspirieren lassen und für ihre Gemeinschaftsausstellung im Bayerischen Armeemuseum neue Arbeiten entwickelt.
Den Festungscharakter, das sich Verschanzen, die strenge Ordnung gemauerter Steine greift Franziska Hufnagel als Kompositionselement ihrer Acrylbilder auf und zeigt komplementär als farbige Streifen oder Splitter aufbrechende Explosionen. Ihre Bilder können zumindest derzeit auch als Lockdown-Metaphern eines Rückzugs hinter Mauern mit einem Blick und einer Sehnsucht nach der Lebendigkeit außerhalb gelesen werden.
Valeria Heisenberg zeigt uns mit ihrer besonderen Technik aus Klarlackschichten eine durch vielfache Spiegelungen und Brechungen irritierende Multiperspektive urbanen Lebens.
Gemeinsam ist beiden Künstlerinnnen eine große Fülle und Dichte der Bildelemente. Bei Franziska Hufnagel sind es collageartig überlagerte ineinander verschachtelte heterogene Farbflächen, bei Valeria Heisenberg sind es die spiegelnden Flächen von Glasfassaden aber auch von Museumsvitrinen oder Ritterrüstungen, die zusätzliche Bildinformationen reflektieren.
Jedenfalls ist es eine ganz andere Bildsprache als die üblichen Offiziersportraits oder gar Schlachtengemälde der Vergangenheit, die da in die ehemaligen Privatgemächer der Herzogin im 2. Stock Einzug gehalten hat. Und vor allem ist es eine Perspektive der Gegenwart, die der Direktor des Bayerischen Armeemuseums und Historiker Dr. Ansgar Reiss mit zeitgenössischen Kunstausstellungen in sein Haus holen möchte.