Neue Ausstellung "Hängepartie" im MKK

Neue Ausstellung "Hängepartie" im MKK

von Isabella Kreim

Es ist eine hohe Qualität der Museumsarbeit des Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt der letzten Jahre, Themen zu finden, die einen Nerv der Zeit treffen, und damit diese scheinbar so zeitlose, nur ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten folgende Konkrete Kunst an individuelle und gesellschaftliche Befindlichkeiten oder Fragen anzudocken. Und in solchen thematischen Kontexten lassen sich viele Arbeiten der Sammlung des Museums neu deuten, unter einem neuen Blickwinkel betrachten. Sieht die Arbeit Progression von Hartmut Böhm nicht aus, wie eine exponentielle steigende Infektionskurve? 

Jedenfalls gelingt es auch in der aktuellen Sonderausstellung, Arbeiten aus der Sammlung u.a. von Jesus Rafael Soto, Timm Ulrichs oder Ludwig Wilding und von namhaften Künstlerinnen und Künstlern der aktuellen Kunstszene wie Nevin Aladag, Ceal Floyer oder Gregor Hildebrandt und auch mit eigens für diese Ausstellung und das Museum in der Tränktorstr. entwickelten Arbeiten gegenwärtigen Gemütszuständen nachzuspüren.

Der Titel: „Hängepartie. Kunst mit offenem Ende“. Und weil diese Thematik darauf Bezug nimmt, dass vieles in der Luft hängt, ungewiss bleiben muss, ist es auch eine wohltuend luftige, leichte Ausstellung geworden, die ein wenig die Angst vor dem Ungewissen nehmen kann. Schwebezustände können doch aus etwas Angenehmes sein.
Und so gibt es in der Ausstellung sogar eine Hängematte, in der man losgelöst schaukeln und vielleicht auch ein bisschen dem Gesehenen nachsinnen kann. Und sogar Schachspielen kann man in dieser Ausstellung.

Museumsdirektorin Dr. Theres Rohde führt durch die Ausstellung.

 

Kulturkanal am 16.01.2022
    
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