von Heike Haberl
Von seinen Bewunderern wurde er „Fürst der Musiker“ (princeps musicorum) genannt – und war einer der bedeutendsten und vielseitigsten Komponisten der Hochrenaissance. Als Hofkapellmeister machte er München erstmals zu einer Musikstadt von europäischem Rang: Orlando di Lasso. Sein Schaffen markiert einen der letzten Höhepunkte der großen franko-flämischen Vokalpolyphonie. Seine Werke, die das Volk als „göttlich“ ansah, hat der Gambist und Festival-Intendant Jakob David Rattinger in den Fokus der nunmehr zweiten Video-Reihe auf seinem YouTube-Kanal „World of Fine Music“ gestellt.
Mit dem neu gegründeten Ensemble SPLENDOR MUSICAE setzte der Leiter der Barocktage Schrobenhausen sechs verschiedene Chansons und Madrigale von Lasso filmisch um. „Orlando di Lasso – Fürst der Musik“ heißt das Projekt: Zeitlose Kompositionen, fantastisch interpretiert von Sängern, ungewöhnlichen Bläsern wie etwa einem Zinkenisten, von Streichern, Orgel und Perkussion. Eine spannende Entdeckungsreise in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts, die Blütezeit des Rinascimento.