von Isabella Kreim
Humor in der Kunst geht auch ganz anders als mit Karikaturen oder Cartoons.
Der in Ingolstadt und Berlin lebende Künstler Thomas Neumaier macht uns auf die Absurditäten aufmerksam, wie viele Bewegungseinschränkungen wir in Kauf nehmen, um mobil zu sein.
Irritationen des Gewohnten kurbeln das Nachdenken an. Wir haben uns daran gewöhnt, wie stark unsre Schritte durch die Stadt und erst recht die Fahrten mit dem Auto durch Vorgaben, Verbote und Gebote reglementiert sind. Und es macht ja auch Sinn, den mit Pylonenkegeln markierten Umleitungsspuren zu folgen und die gelb blinkenden Warnlichter an Autobahnbaustellen nicht für eine künstlerische Lichtinstallation zu halten, die uns die Nachtfahrt verschönt.
Statt Bauhaus-Design arbeitet Neumaier mit Bauhof-Design, mit Verkehrsschildern, Bauleuchten, rot-weißen Pylonen, wie sie der städtische Bauhof zum Absichern von Baustellen oder für die Regulierung des Verkehrs einsetzt
2021 hat Thomas Neumaier, im übrigen reichlich spät, den Kunstpreis der Stadt Ingolstadt erhalten. Aus diesem Anlass hat er im Museum für konkrete Kunst eine Ausstellung gemacht, die gestern eröffnet wurde. Ein Konzeptkünstler im Museum für konkrete Kunst? Auch das ist eine Irritation, die Neumaier Augenzwinkernd aufgreift.