von Isabella Kreim
Kann die Natur zu uns sprechen? Ja klar. Und zwar ziemlich deutlich und lautstark. Etwa durch Unwetter, Starkregen, Erdbeben oder schmelzendes Eis. Aber wir hören offenbar nicht richtig zu.
Der Ingolstädter Komponist David Rimsky-Korsakow lässt Pflanzen sprechen. Er macht hörbar wie es klingt, wenn sie gerade frisches Wasser bekommen haben oder vielleicht auch, ob es ihnen gefällt, wenn Menschen sich in ihrer Nähe aufhalten.
Für den Futurologischen Kongress hat David Rimsky-Korsakow gemeinsam mit der Botanikerin Angelika Dendorf zwei Gewächshäuser mit konträren Lebensräumen hinter dem Theater aufgestellt. Philemon und Baucis, nach dem beiden mythologischen Tempelwächtern, hat er seine synästhetische Raum-- und Klanginstallation genannt. In einem Gewächshaus, bei Philemon wächst üppiges Grün.
Das andere Gewächshaus, Baucis, stellt eine Postapokalyptische Welt dar, in der alles organische Leben, Pflanzen und Tiere verschwunden sind.