von Isabella Kreim
Ein Erdhörnchen und ein Wolf auf der Bühne des Jungen Theaters in der Werkstattbühne!
Der Wolf ist der schlimmste Feind der Erdhörnchen. Von Kindheit an werden die kleinen Erdhörnchen vor ihm gewarnt. Und dann passiert es: Habbi, das unternehmungslustige junge Erdhörnchen hat sich sehr weit an den Rand seiner vertrauten Welt vorgewagt, ist einen Abhang hinunter gepurzelt und landet auf dem weichen Fell des Untiers, eines Wolfs. Doch erstaunlicherweise schaut der Wolf nur müde und rührt sich nicht. Seine Pfote ist unter Geröll eingeklemmt.
Das kleine Erdhörnchen muss ihm helfen. Es ist der Beginn einer Freundschaft - aber nicht das Ende der Gefahren für die ungleichen Freunde.
Regisseurin Martina van Boxen hat das Kinderbuch „Ein Freund wie kein anderer“ von Oliver Scherz für die Bühne bearbeitet. Die Uraufführung fand letzten Samstag im Jungen Theater in der Werkstattbühne statt. Und zum Schlussapplaus war auch heftiges Wolfsgeheul zu hören, so begeistert waren die großen und kleinen Zuschauer von diesen beiden Tieren.
Die Geschichte dieser schwierigen Freundschaft zwischen der Schwachen und dem,Starken, der ängstlich und dem mutig erzogenen, ist an sich spannend.
Das Aufregendste an diesem Kindertheaterabend ist aber, wie Paula Gendrisch das Erdmännchen und Michael Amelung den Wolf spielen. Sie nähern sich in ihrer Körperlichkeit und ein wenig auch mit der Stimme dem typischen Tierhabitus an.
Und es gibt noch einen dritten Erzähler im Bunde. Der Musiker Jan Roth am Schlagzeug macht live die Sounds und spricht ebenfalls: die Erdhörnchenmutter, den stolzen Hirschen, den Chorus der Warnenden, und er jault mit als Wolfsrudel.
Foto: Ritchie Herbert