von Johannes Seifert
Die Neuburger Barockkonzerte leuchten weit über die Region hinaus. 1947, in schwerer Zeit von Dr. Fritz von Philipp ins Leben gerufen, zählt die Konzertreihe, die vom Sohn des Gründers und dessen Familie maßgeblich unterstützt wird, auch nach 75 Jahren zu den traditionsreichen Festivals in Bayern. Barocke Musik, gemäß historisch informierter Aufführungspraxis, ist keineswegs antik und verstaubt, sondern innovativ, vielseitig und kreativ. Dies verdeutlichten die drei Konzerte und ganz besonders das glanzvoll dargebotene Hauptkonzert mit der Lautten Compagney und der auf der Krim geborenen Saxophonistin Asya Fateyeva.
Sie intonierte somit im Verlauf des kurzweiligen und außergewöhnlichen Abends klangsensibel, technisch ausgereift und stets präsent. Trotz mancher Stimmungsschwankungen im Orchester, dies ist bei Alter Musik keine Seltenheit, gelang das Zusammenspiel mit der Solistin - im leider nicht ausverkauften Kongregationssaal - gleichermaßen empfindsam, lyrisch anmutend und mit enormer Leidenschaft.
Und die von den Musikern intonierte Zugabe, „ Give Peace a Chance“, von John Lennon, war mehr als ein Vermächtnis, für eine bessere, friedvolle Welt.
Die Neuburger Barockkonzerte, mit der künstlerischen Leitung Jutta Dieing, unter der Regie des Stiftungsvorsitzenden Dr. Tobias Böcker und maßgeblich unterstützt von der Fam. v. Philipp konnten mit den drei gelungenen Konzertes dieses Jubiläumsfestivals wunderbar aufzeigen, wie man Genregrenzen überwinden und Barock auch mit, Jazz sowie Pop eindrucksvoll verweben kann, ganz zur Freude des Publikums.
Foto. G. Löser