von Isabella Kreim
Alles auf Anfang in Sachen Ersatzspielstätte während der Theatersanierung und späteres Kleines Haus für das Stadttheater Ingolstadt nach dem Bürgerentscheid gegen die sog. Kammerspiele an der Schutterstrasse!
Was Architekten, aber auch Bürger und Bürgerinnen auf sozialen Netzwerken so an Vorschlägen gemacht haben, wo man denn anstelle der Schutterstrasse das neue kleine Haus, das auch als Ersatzspielstätte dienen muss, hinstellen könne, wurde einer ersten Prüfung unterzogen und am Donnerstag in einer Sondersitzung mehreren Stadtratsausschüssen vorgestellt.
Im Piuspark oder in den ehemaligen Kaufhof, auf dem Rietergelände oder doch in den Klenzepark?
Sehr sachlich gaben OB Dr. Christian Scharpf, Kulturreferent Gabriel Engert und Stadtbaurätin Ulrike Wittmann-Brand eine erste Einschätzung der 12 Vorschläge ab.
Das Raumprogramm sei am unteren Limit für ein solches Kleines Haus, versichert der Kulturreferent. Ein Protzbau, wie ihn der Architekt Bachschuster vor den Hämerbau an die Donau setzen will, sei nicht vorgesehen. Und auch hier müssten alte Platanen weichen.
Schwierig wird es bei Grundstücken, die in Privatbesitz sind. Ob und zu welchem Preis etwa das Kaufhofgebäude oder das DK-Gelände von der Stadt erworben werden könnte, ist mehr als zweifelhaft.
Und auch das von einigen favorisierte ehemalige Landesgartenschaugelände im jetzigen Piuspark lässt sich nicht so einfach umnutzen.
Die ursprüngliche bereits einmal vorgesehene Stelle im Klenzepark neben der Reithalle steht nicht mehr zur Verfügung. Und auch die Steinmetzschule und die weiteren Räume im Anschluss an das jetzige Kleine Haus am Brückenkopf kann man vergessen. Die IHK gibt die Räumlichkeiten nicht frei, versichert der Kulturreferent.
Die Sheddachhalle auf dem Rietergelände ist ein Denkmal, das wohl kaum entsprechend verändert werden könnte.
Möglich wäre ein Neubau anstelle des Alten Hallenbades. Auch hier fielen allerdings Parkplätze weg.
Einen gewissen Charme hat die Idee, an der Infanterie-mauer die historische Schiffsbrückenremise, die bei ihrem Abriss zur LSG im Klenzepark eingelagert wurde, wieder aufzubauen und mit einem Theateranbau zu versehen: Aber das Denkmalamt würde einer weiterer Versiegelung des Klenzeparks kaum zustimmen.
Eine Tendenz zeichnet sich ab. Lieber wäre es den meisten Stadträt*innen wohl, man könne sich ein erneutes zeitaufwändiges und kostspieliges Wettbewerbsverfahren sparen, indem man ein bestehendes Gebäude umbaut. In frage kommt etwa die Ausbesserungshalle am Hauptbahnhof. Da ist allerdings mit kostenintensiven Maßnahmen gegen den Zuglärm und die Erschütterungen zu rechnen.
Mehr Aussicht auf Erfolg hat da die Idee, den Turm Baur, der bisher als Freilichtbühne und Openair-Kino genutzt wird, zu überdachen.
Man will sich zunächst auf drei oder vier Vorschäge einigen, deren Realisierbarkeit genauer untersucht werden soll.