von Isabella Kreim
Olga, die Klosterschülerin, ist schwanger und hat vergeblich eine Abtreibung versucht. Roelle, der Außenseiter versucht mit diesem Wissen ihre Zuneigung zu erpressen...
Es geht um Jugendliche, die sich gegenseitig psychisch und auch physisch drangsalieren vor dem Hintergrund der Restriktionen in einer katholischen Kleinstadtgesellschaft wie z.B. dem Ingolstadt vor 100 Jahren.
Rudelgesetz hat Marieluise Fleißer diesen Mechanismus genannt, sich an denen mit Schwachstellen für die eigenen Demütigungen und das Versagen der Eltern zu revanchieren.
Fleißers erstes Theaterstück, geschrieben mit 22 Jahren, „Fegefeuer in Ingolstadt“ hat heute Abend um 20 Uhr im Kleinen Haus des Stadttheaters Ingolstadt Premiere. Es inszeniert Schirin Khodadadian, die seit 20 Jahren, seit ihren Anfangsjahren am Theater in Ingolstadt von Marieluise Fleißer fasziniert ist und zuletzt mit ihrer Inszenierung von Heinrich von Kleists „Erdbeben in Chili“ ebenfalls im Kleinen Haus beeindruckt hat.
Sarah Horak und Peter Rahmani sind Olga und Roelle, Sascha Römisch spielt Olgas Vater und Roelles Mutter, Sarah Schulze-Tenberge Olgas kleine Schwester Clementine, außerdem in wechselnden Rollen Enrico Spohn und Philipp Lemke, sowie Judith Nebel las Hermine, die auch als Prolog die Erzählung „Die Dreizehnjährigen“ von Marieluise Fleißer, die die Grundidee für „Fegefeuer“ war. auf die Bühne bringt.
Foto: Ludwig Olah