"Reflections - Spiegelwelten" im Museum Konkrete Kunst

von Isabella Kreim

Ein Spiegel reflektiert mein eigenes Gesicht, natürlich, aber plötzlich stattdessen einen Totenschädel.
Hohlspiegel machen Einblicke in eine entfernte Nische des Museums sichtbar. Auch ein bisschen unheimlich.
Oder: Perfekte Illusionen von Ringen, die eigentlich nur Halbreifen sind. Von Räumen, die sich auszudehnen und zu schrumpfen scheinen. Oder ganz einfach die Faszination der schillernden Schlieren von Seifenblasen.

Spiegelnde Materialien in der Kunst sind prädestiniert dazu, die Wahrnehmung zu irritieren und zu hinterfragen. Lustvoll, spielerisch, ästhetisch hoch reizvoll und mit dem Hintersinn, den Bildern oder der eigenen Erwartung zu misstrauen.

Ist der Raum im 2. Stock mit der Aussparung nach unten geflutet worden? Wände, Fenster ,Geländer und Decke spiegeln sich so raffiniert im Boden, dass man irgendwann sogar unterschiedliche Tiefen eines Schwimmbeckens zu sehen glaubt.
Dieses Kunstwerk hat jener Künstler vollbracht, dessen geplante Arbeit aus Sägemehl der „Museumsbuche“ für die Eröffnung des neuen MKKD einige Stadtratsmitglieder mit dem berühmt-berüchtigten „Des kon i a“ diffamiert und abgelehnt haben. Jan Schmidt.
Seine Installation ist eine der faszinierenden Arbeiten aus spiegelnden Materialien, die in der derzeitigen Ausstlelung im Museum für Konkrete Kunst „Reflections / Spiegelwelten“ irritieren, verblüffen und begeistern können.