von Johannes Seifert
Es war ein genial angelegtes und auch sehr nachdenklich stimmendes Konzert der Cellistin Anja Lechner und ihres in der Ukraine geborenen Klavierpartners, Vadim Neselovskyi, der lange Zeit in Odessa leben konnte.
Erstmalig spielten beide Musiker für eine eigens zusammengestellte Konzerttournee zusammen. Dabei war es ein Glücksfall diese außergewöhnliche Musik, die auch an das Leid des Krieges in der Ukraine erinnerte, im schmucken Birdland- Jazz – Club in Neuburg erleben zu dürfen.
Der 45-jährige Tastenvirtuose Neselovski ist der jüngste jemals vom Konservatorium in Odessa aufgenommene Student. Noch während seiner Ausbildung übersiedelte seine Familie mit ihm nach Deutschland, wo er sich für Improvisation und Jazz zu interessieren begann. Am Berklee College of Music lernte der Pianist schließlich seinen Mentor Gary Burton kennen.
Im Gespräch mit dem Kulturkanal vor dem überaus eindrucksvollen Konzert machte er auch besonders deutlich wie sehr er sich im Moment als Botschafter seines durch Krieg gebeutelten Landes sieht .
Beim gelungen dargebotenen Konzert in Neuburg improvisierten Neselovskyi und Lechner über die Kompositionen des Pianisten und ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov, der mit Ausbruch des Krieges nach Berlin floh. Eine spannender und fruchtbarerd Perspektivwechsel zweier herausragender Musiker, die das Publikum ungemein fesseln konnten.
Karten für alle weiteren Konzerte unter : mail@birdland.de
Website:www.birdland.de
Foto js