von Isabella Kreim
Es war unterhaltsam. Mit rasanter Musik und witzigen Texten. Aber es hat auch erschreckend vor Augen geführt, wie lebensgefährlich es sein konnte, auf einer Kabarettbühne mit Worten Widerstand gegen die Gleichschaltung der öffentlichen Meinung zu leisten.
Kabarett unter den Bedingungen einer Diktatur. Kabarett im „Dritten Reich“. Es gab sie, diese mutigen Menschen wie Werner Finck, Fritz Grünbaum, Erika Mann oder „Die 3 Nachrichter“, ursprünglich ein Studentenensemble aus München.
Wie Kabarettisten in der NS-Zeit mehr oder weniger unterschwellig die Zensur umgingen und dennoch fürs Publikum verständlich Regimekritik übten, diesen Ritt auf der Rasierklinge, wie sie treffend formulieren, bringen der Münchner Kabarettist Sebastian Schlagenhaufer und sein Partner Ramon Bessel in einem eigenen Kabarettprogramm auf der Bühne in Erinnerung .
„Operation Heil! Kräuter“ heißt dieses Programm, das am NS-Gedenktag, dem 27. Januar, im Ingolstädter Altstadttheater gastiert hat.