von Heike Haberl
Im November letzten Jahres gestaltete die fantastische Pianistin Masha Dimitrieva in ihrem Wohnort Gaimersheim ein Konzert mit Kompositionen von „Musikkosmopolit:innen“, modernen Komponistinnen und Komponisten, die aus den unterschiedlichsten Ländern stammen und in Bayern eine zweite Heimat gefunden haben. Ihr aktuelles Programm, das sie am letzten Sonntag im Ingolstädter Altstadttheater präsentierte, widmete sich dagegen zwei stilistisch relativ klar und typisch geformten Epochen – nämlich der Klassik und der Romantik. Doch auch hier ist es ihr wie immer gelungen, Unbekanntes zutage zu fördern, Raritäten zu entdecken und vergessene musikalische Kleinodien zu neuem Leben zu erwecken. Im Zentrum stand diesmal die „Musikdynastie Pleyel“, die man heute in erster Linie durch die noch immer existierende gleichnamige Klavierfabrik oder durch den nach ihr benannten berühmten Pariser Konzertsaal „Salle de Pleyel“ kennt. Doch darüber hinaus verfassten Ignaz Pleyel, der aus Niederösterreich stammte und nach Paris emigrierte, und später auch sein Sohn Camille selbst Kompositionen und betrieben außerdem einen eigenen Musikverlag. Zu seinen Lebzeiten war Ignaz Pleyel, ein Meisterschüler von Haydn, als Komponist sogar noch beliebter als Mozart. Solche und viele weitere Anekdoten erzählte Masha Dimitrieva zwischen den hinreißend gespielten pianistischen Werken des Abends.