Edicson Ruiz zu Gast beim GKO IN

Edicson Ruiz zu Gast beim GKO IN

von Johannes Seifert

Es ist erfreulich, wie sehr es dem Georgischen Kammerorchester immer wieder gelingt, vielseitig gestaltete Programme darzubieten und dabei Epochen und Kontinente miteinander zu verknüpfen. 

Unter der Leitung des polnischen Dirigenten Lukasz Borowicz erfreuten die Musiker beim jüngsten Abo- Konzert mit gleichermaßen modern- und traditionell intonierten Werken, aus der Feder von Alexander Tansman, Efraín Oscher und Joseph Haydn.

Dabei ist es im Konzertbetrieb sicherlich nicht alltäglich, dass ein Kontrabassist als Solist engagiert wird. Edicson Ruiz - er ist Mitglied der Berliner Philharmoniker - war erstmals in Ingolstadt zu Gast und zählt ohne Zweifel zählt zu den herausragenden Bassisten weltweit.

Bereits im Rahmen der Generalprobe konnten wir uns vom ausgezeichneten und erstmaligen,  Zusammenwirken des Solisten mit dem GKO überzeugen. Edicson Ruiz machte auch im Gespräch mit dem Kulturkanal besonders deutlich, wie sehr er sich die Einladung nach Ingolstadt freute und erklärte kurz, wie wichtig für ihn die El Sistema Bewegung, die junge Musiker in seiner Heimat fördert, immer auch ist.

Das Kontrabass-Spiel erlernte Edicson Ruiz zunächst in seiner Heimatstadt Caracas, später an der Orchester-Akademie der Berliner Phiharmoniker,  bei Klaus Stoll. Seine Orchesterlaufbahn begann er 1996 als Solo-Bassist in der Jungen Philharmonie Venezuela. Edicson Ruiz profitierte auch von der Bewegung „ El –Sistema“.  1975 von dem inzwischen verstorbenen Musiker und Komponisten José Antonio Abreu gegründet und staatlich finanziert, ist «El Sistema» heute ein weltweit ausgezeichnetes Netzwerk von Kinder- und Jugendensembles - und ein soziales Projekt, um über die Musikförderung einen Ausweg aus Armut und Perspektivlosigkeit zu ermöglichen.

Seit 2003 ist Edicson Ruiz  Mitglied der Berliner Philharmoniker. Vom Emons Verlag wurde er mittlerweile in das Buch "111 Berliner, die man kennen sollte" aufgenommen.

Beim GKO präsentierte Ruiz „Barroquenas Venezolanas“ Nr. 4 des Flötisten Efraín Oscher. Diese Konzertserie verbindet traditionelle Musik aus Venezuela mit Barock in schier einzigartiger Weise. In diesem genial intonierten Werk vereinen sich nahezu alle Strömungen süd- und lateinamerikanischer Musik. Und gerade auch in hinsichtlich der Rhythmik und Agogik spürt man ungemein, wie vielseitig dieses Werk angelegt ist.

Ausdrucksstark im Ton,  elegant in der Phrasierung, technisch versiert und gleichermaßen anmutend intoniert Edicson Ruiz diese Notation aus seiner Heimat, ganz zur Freude des Publikums. Das GKO begleitet gewohnt innig, rhythmisch präzise,  gleichermaßen gefühlsbetont und ist vom polnischen Dirigenten, Lukas Borowicz auch bestens geführt..

Zum Konzert nach Ingolstadt brachte er natürlich Musik seiner polnischen Heimat,  das 1930 komponierte „Triptych“ von Alexander Tansman sowie Andrzej Panufniks „Landscape“ von 1962/65.

 

Kulturkanal am 16.02.2023
    
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