von Isabella Kreim
"Der fabelhafte Die". Die wie der weibliche Artikel. Der Rollentausch zwischen den Geschlechtern, aber auch von Menschen zu einer Ente oder einem Fisch, ist Programm in Sergej Gössners Kinderstück, das in höchst amüsanten Endreimen verrückte Geschichten von Lebewesen erzählt, die anders sein wollen als sie sind, auf der Suche nach anderen Fähigkeiten oder Neigungen. Schwan oder Ente? An die üblichen Normen und Erwartungshaltungen angepasst oder mit dem Mut, auch mal etwas Neues auszuprobieren? Wie der Muskelprotz aus dem Zirkus, der lieber in einem Gospelchor singen würde, gerne Strümpfe stopft und romantische Telenovelas sieht . und irgendwann auch ein mürrischer Rentner beim Entenfüttern sein kann.
Momo Mosel hat dieses skurrile Identitäten-Verwirrspiel für Kinder ab 10 Jahren verständlich aufgedröselt und das schwergewichtige Thema spielerisch leicht und mit viel Witz fürs Junge Theater Ingolstadt in der Werkstattbühne inszeniert.
„Der fabelhafte Die“ ist ein Kinderstück, das vorführt, wie locker, spielerisch und lustig der Umgang mit Nicht-binärer Geschlechtsidentität - für manche Erwachsene ja noch immer ein Reizthema – für Kinder erlebbar gemacht werden kann.
Auch für diese Spielplan-Entscheidung gilt: "Wenn man sich immer nur Gedanken macht, was andere sagen oder auch denken, dann kann man sich den Spaß auch schenken!“
Foto: Ludwig Olah