Irakli Tsadaia - Giorgi Kharadze beim Ensemble del Arte

Irakli Tsadaia - Giorgi Kharadze beim Ensemble del Arte

von Johannes Seifert

Giorgi Kharadze zählt zu den herausragenden Cellisten unserer Zeit und war nach langer Zeit wieder einmal beim Ensemble del Arte zu Gast, um mit Werken aus der Feder von Luigi Boccherini, „Cello-Konzert NR. 6, D- Dur und dem Konzert für Violine, Cello und Kammerorchester zu beeindrucken. Beide Werke sind überaus klangreich und auch tonal vielseitig angelegt.  Während Boccherini das Cello ganz in den Mittelpunkt stellt und der Orchesterpart vielfach die begleitende Rolle erhält, so setzt der bekannte georgische Komponist Sulkhan Nasidze , hier in einer wundervollen Bearbeitung für Kammerorchester,  auf eine gleichermaßen aufwühlende und anspruchsvolle Intonation aller Melodieinstrumente einschließlich Cembalo ( Olivia Friemel-Hurley) . Vor allem der Solopart der Violine, bestens dargeboten von Konzertmeister, Irakli Tsadaia( Solovioline) und das in jeder Hinsicht ansprechende Spiel von Giorgi Kharadze  waren hier von erlesener Güte.  

1984 wurde Giorgi Kharadze in Tiflis (Georgien) geboren; mit 15 Jahren trat er in das Pariser Nationalkonservatorium ein, in die Klasse von Roland Pidoux und Xavier Phillips; 2003 erhielt er dort den Ersten Preis, mit dem Prädikat „Sehr gut“. Von der Natexis-Stiftung (Frankreich) unterstützt, konnte er an der Kronberg Academy bei Frans Helmerson Unterricht nehmen; dort wurde ihm der Landgraf von Hessen-Preis zugesprochen.

Ein wunderbares Werk ist Poème für Violine und Orchester Op. 25, von Ernest Chausson. 1896 schrieb der Komponist  sein bis heute bekanntestes Werk,  ein Liebesgesang in rhapsodischer Form. Es ist kein typisches Bravourstück für die Solo-Violine, die hier ganz kantabel im Fokus steht. Der Solist ist enorm gefordert, einen großen musikalischen Bogen zu formulieren, um seine Phrasierungen mit der notwendigen Gefühlstiefe zu artikulieren. Eine wunderbare Gelegenheit also für Irakli Tsadaia, der hier ganz besonders glänzen konnte. Mit ein Höhepunkt des Abends war ohne Zweifel auch die Zugabe der beiden Solisten, die treffend und stilvoll über Händels Meisterwerk, Passacaglia variieren konnten, ganz zur Freude eines spürbar beeindruckten Publikums. Begeisterter Applaus. 

Das nächste Abo - Konzert ist am 13. Mai um 20.00 Uhr im Kongregationssaal. 

Karten gibt es an der Abendkasse ab 19.00 Uhr. 

Kulturkanal am 30.03.2023
    
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