von Heike Haberl
Für ihren Text „Vom Aufstehen“ wurde die damals 80jährige Autorin Helga Schubert 2020 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet – als älteste Teilnehmerin bei diesem Wettbewerb überhaupt. Und auch ihr neues, soeben erschienenes Buch „Der heutige Tag“ wird im Medien- und Presseecho bereits mit größtem Lob bedacht. Dieser Roman stand auch im Zentrum ihrer Lesung bei den Ingolstädter Literaturtagen im Alf-Lechner-Museum. Wie Moderatorin Ines Geipel betonte, ist Helga Schubert eine Meisterin des Faktischen und Präzisen, ihre Schreibweise zeichnet sich hier – trotz kalter Kontrapunkte – durch den Blick, die besondere Wärme von innen her aus. Ästhetisch führt das Buch in die „Kernschmelze eines eigenen Ichs beim Schreiben“. Inhaltlich schildert Helga Schubert darin, was es für sie bedeutet, ihren schwer kranken und dementen Mann, den Psychologie-Professor und Maler Johannes Helm, liebe- und hingebungsvoll zu pflegen – mit allen Konsequenzen, die diese Entscheidung mit sich bringt.
Foto: Renate von Mangoldt