von Isabella Kreim
Ein Stück weiße Tafelkreide erhält jeder Besucher und jede Besucherin beim Betreten dieser Ausstellung des Kunstvereins Ingolstadt in der Theatergalerie und ist damit aufgefordert, auf die langen grauen Wände zu schreiben und zu zeichnen, was einem zum Thema Nacht in den Kopf kommt, ausdrücklich auch Kinder.
„Nachts. Im Kunstverein“ ist ein partizipatives Ausstellungsprojekt, das an die Theaterproduktion „Nachts“ von Julia Mayr im Jungen Theater nebenan anknüpft, das ebenfalls partizipativ, nämlich ausschließlich aus Nachtgedanken und erzählten Träumen von Ingolstädter Grundschulkindern entstanden ist.
Von der Decke hängen weiße Skulpturen, von Kindern geformte spillerig ephemere Nachtgestalten. Ein Vater hockt mit seiner Tochter lange auf dem Boden, und die Kleine zeichnet hingebungsvoll. Überhaupt waren schon lange nicht mehr so viele Kinder im Ausstellungsraum des Kunstvereins Ingolstadt. AusstellungsbesucherInnen sitzen auf den bequemen Matratzen auf denen ebenfalls in weißen Buchstaben Fragen stehen wie Wer lebt in Deinen Träumen? Ist Träumen Kunst? Oder sie gehen interessiert die Wände ab und betrachten, was da an Nachtgestalten, Monstern, Mond und Sternen gezeichnet ist oder lesen was in unterschiedlichen Schriften an Nachtgedanken geschrieben wurde wie: Ich bin geflogen. Früher habe ich in meine Träumen Antworten gesucht. Ich glaube Sterne sind Träume. Ich habe dich im Traum wiedergesehen..
Für Adam Langer, den neuen Kurator des Kunstvereins Ingolstadt war diese Kooperation mit den Theatermachern vom Jungen Theater mit den vereinten Netzwerken eine wunderbare Erfahrung, und er möchte damit auch eine Selbstreflektion des 64 Jahre alten Kunstvereins Ingolstadt für die Zukunft anregen.
Fr 15-20 Sa 10-20 So 13-18 Uhr, Kunstverein Ingolstadt, Eingang Werkstattbühne