von Johannes Seifert
Es war ein herausragendes Saisonabschlusskonzert des Georgischen Kammerorchesters, unter der Leitung von Ariel Zuckermann mit der Stargeigerin, Alina Pogostkina, im einmal mehr gut besuchten Theaterfestsaal in Ingolstadt.
Im Mittelpunkt stand das Konzert „Distant Light“ des lettischen Komponisten Peteris Vasks. Zwei Sinfonien, vom GKO solide intoniert, von Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven umrahmten dieses herausragende Werk, ganz zur Freude eines spürbar beeindruckten Publikums.
Peteris Vasks wurde 1946 in Lettland geboren. Heute lebt er in Riga und zählt zu den bedeutendsten Komponisten seines Heimatlandes. Für ihn steckt in seinem Werk, „im Fernen Licht“ viel „Nostalgie mit einem Anflug von Tragik – Kindheitserinnerungen, aber auch funkelnde Sterne, Millionen von Lichtjahren entfernt“. Mit diesen Worten kommentiert er selbst sein 1996/97 für Gidon Kremer komponiertes Violinkonzert „Distant Light“.
Für diese Klangsprache war Alina Pogostkina eine überaus stilsichere, kenntnisreiche Interpretin.
Beim Label Wergo hat die in Sankt Petersburg geborene und in Berlin lebende Geigerin 2012 bereits eine hochgelobte CD vorgelegt, die unter dem Titel „Vox Amoris“, Werke von Vasks für Violine und Streichorchester dokumentiert. Darunter ist auch das Violinkonzert vertreten.
Alina Pogostkina spielte ihre Solopart technisch überaus versiert, schlank in der Tonalität und überaus gefühlsbetont. Bei Vasks muss der musikalische Vortrag auch gar nicht spektakulär sein. Vielmehr stehen hier liedhaft- kammermusikalische Intimität und natürliche Ausdrucksvielfalt im Vordergrund. Demgemäß entwickeln sich die einzelnen Sätze solistisch glänzend, sehr natürlich, klangintensiv, nuancenreich, dynamisch brillant, elegant und überaus ansprechend. Und Alina Pogostkina wurde für ihre so großartige Darbietung völlig zu Recht vom Publikum gefeiert.
Auch das von Ariel Zuckermann erneut bestens geführte Orchester offerierte Stiltreue, ordnete sich gekonnt dem so anspruchsvollen Solopart unter und erfreute durch homogene, dynamisch ansprechende Linienführung, vor allem in den auch rhythmisch so prägnanten Phrasen. Dirigent und Solistin, dies wurde auch im kurzen Gespräch mit der NR deutlich, schätzen sich und konnten in der Vergangenheit auch immer wieder erfolgreich zusammenarbeiten.
Foto js
Karten für die neue Abo- Reihe: www.gko-ingolstadt.de