von Isabella Kreim
Die Wertigkeit eines Preises bemisst sich am Gesamtniveau des Wettbewerbs, vielleicht am Preisgeld, an der Liste der vorausgegangenen Preisträger und Preisträgerinnen, aber schließlich auch an der Form der Preisverleihung.
Es ist eine gute und lange Tradition, dass der in einem Wettbewerbskonzert für junge Künstler ermittelte Musikförderungspreis des Konzertvereins Ingolstadt im repräsentativen Sitzungssaal des Alten Rathauses verliehen wird.
Am Montag wurde von Bürgermeisterin Dr. Dorothea Deneke-Stoll der diesjährige Musikförderpreis an die 26jährige Geigerin Hani Song vergeben, die sich im Konzert für junge Künstler Ende März gegen zwei ebenfalls hervorragende Mitbewerberinnen von Bayerischen Musikhochschulen nach dem Urteil der Fachjury und auch des Publikums die überzeugendste Leistung des Abends erspielt hatte. Übrigens zum ersten Mal, dass dieses Wettbewerbskonzert in seiner über 50jährigen Geschichte ausschließlich von 3 Musikerinnen bestritten wurde.
Die Laudatio hielt Florian Sonnleitner, jahrelang erster Konzertmeister des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Es war vor allem eine Laudatio auf diesen einzigartigen Wettbewerb des Ingolstädter Konzertvereins, der als Abokonzert stattfindet und Preisträger wie den Pianisten Gerhard Oppitz, den Ingolstädter Bratscher Roland Glassl, die Geigerin Veronika Eberle oder die Cellistin Raphaela Gromez hervorgebracht hat. Und ihn selbst. Florian Sonnleitner hat vor 50 Jahren, 1973, den Musikförderpreis des Konzertvereins erhalten.
Hani Song ist in Zürich als Tochter koreanischer Eltern aufgewachsen. Sie spielt seit ihrem dritten Lebensjahr Violine. Derzeit befindet sie sich im Master-Studium bei Prof. Mi-Kyung Lee an der Hochschule für Musik und Theater München und hat bereits mehrere Preise u.a. den ersten Preis und Sonderpreis beim internationalen Violinwettbewerb „Wolfgang Marschner erhalten.
Hani Song hat die Schwelle von der Studentin zur Berufsmusikerin bereits überschritten. Seit Jahren konzertiert sie solistisch, kammermusikalisch und in Orchestern, und sie hat seit dieser Konzertsaison eine Stelle in der bis zu seiner Erkrankung von Daniel Barenboim geleiteten Staatskapelle Berlin, dem Orchester der Staatsoper unter den Linden, allerdings zunächst nur mit einem Zeitvertrag.
Foto (v. li): Konzertvereinsvorsitzende Eva-Maria Atzerodt, Laudator Florian Sonnleitner, Preisträgerin Hani Song, Bürgermeisterin Dr. Deneke-Stoll