von Heike Haberl
In der Ingolstädter Altstadt und im Luitpoldpark befindet sich ein Mahnmal zum Gedenken an die hiesigen Opfer des Nationalsozialismus. Die Landshuter Künstlerin Dagmar Pachtner hat dort ab 1999 blaue Stelen installiert, die die Portraits der Ermordeten zeigen. Eine Stele wurde damals bewusst freigelassen – für den Vertreter oder die Vertreterin einer bis dahin noch weitgehend unerforschten, unberücksichtigten Opfergruppe. Seit 2019 gibt das Foto von Maria Herzenberger als Angehörige der Sinti und Roma dieser verfolgten Minderheit ein Gesicht. Denn insbesondere die seit Jahrhunderten in Deutschland ansässigen Sinti und Roma hatten unter schweren Diskriminierungen, Unterdrückungen und Kriegsverbrechen zu leiden, deren Auswirkungen bis in unsere heutige Zeit hineinreichen. Um daran zu erinnern, liegt nun im Stadtmuseum Ingolstadt exemplarisch auch das zur Stele gehörende Lebensbuch von Maria Herzenberger, verheiratete Roché auf, das am 10. August der Öffentlichkeit präsentiert und an ihre Enkelin Serina Roché übergeben wurde.
Foto: Ulrich Rössle