von Isabella Kreim
Ein Highlight der Ingolstädter Nacht der Museen am Samstag fand beim Berufsverband Bildender Künstler in der Harderbastei statt. Keine Gewöhnliche Kunstausstellung wurde da eröffnet. Sondern es wurde der 1. Kunstpreis des Lions-Clubs Ingostadt verliehen.
4 Stunden hat die Jury gebraucht , um eine Entscheidung zu treffen, aus 45 Arbeiten von 45 Künstlern zwei Preise zu vergeben. Und dass da genau hingesehen wurde, zeigt auch das Ergebnis. Denn nicht die sofort ins Auge fallenden Arbeiten wurden ausgezeichnet.
Den 1. Kunstpreis des Lions-Clubs Ingolstadt erhält der Fotograf Reinhard Dorn, den 2. der Steinbildhauer Ludwig Hauser. Der Publikumspreis ging dann erwartungsgemäß an das Werk, das prominent und großformatig an der Rückwand des großen Ausstellungsraums in der Harderbastei positioniert ist, von Frederic Lindquist.
Die Fotoarbeit des Preisträgers Reinhard Dorn hängt im Nebenraum. Eine digital erstellte Fotocollage in Schwarz-Weiss. Das Thema Einsamkeit auf holländisch Eensamheet hat die Jury besonders angesprochen.
Die Rückenansicht eines nackten Männerkörpers scheint in den Boden zu stürzen. Ein Bein reckt sich dem Fenster im Hintergrund entgegen. Ein unorthodox dymanischer Verzweiflungsausdruck für Einsamkeit.
Ein Gespräch mit dem überraschten Preisträger Reinhard Dorn.
Auch der 2. Preis ist eher überraschend. Ihn gewann ein Regal mit 10 Steinskulpturen des Bildhauers Ludwig Hauser. Er spiele gekonnt mit der aktuellen Genderdebatte, urteilte die Jury. Das heisst, Ludwig Hauser untersucht in seinen Steinen, wie wenig es braucht, etwa, was wir als den Ansatz von Beinen deuten könnten, damit wir Geschlechterzuordnungen vornehmen. Und schon beginnen wir, nach eindeutigen Geschlechsmerkmalen zu suchen. Mal finden wir sie, mal aber auch eigentlich nicht. Manches bleibt androgyn.
Foto: Marcus Krauß und Christian Pacher vom Lions-CLub, dazwischen die beiden Preisträger Ludwig Hauser und Reinhard Dorn