von Isabella Kreim
Ein Kunstwerk auf der Straße. Keine Leinwand, keine Wand. Ein Bus wird zum Trägermaterial für Kunst. Nicht etwa nur als Werbeträger für das Museum für Konkrete Kunst.
Aber dieses Museum hat nun wieder eine bereits seit 1992 damals von Museumleiter Peter Volkwein mit Marcello Morandini begonnene Tradition fortgesetzt, einen Künstler zu bitten einen normalen Linienbus der Ingolstädter Verkehrsbetriebe INVG zu gestalten. Nicht einfach als Werbeträger fürs Museum, einen solchen Hinweis gibt es nicht. Sondern eben als Kunstwerk im Alltagsgebrauch, mit dem auch Menschen in Sichtkontakt kommen, die dieses Museum noch nie betreten haben.
Bei der Nacht der Museen konnte man am Theatervorplatz zu einem Künstlergespräch zwischen Lars Breuer und der derzeitigen Museumsdirektorin Dr. Theres Rohde in den Bus steigen.
Obwohl nur in schwarz-weiß gestaltet: Dieser Bus fällt auf. Diese Gestaltung passt so gar nicht in die übliche Sehgewohnheit, mit der öffentliche Verkehrsmittel als knallige Werbeträger fungieren oder gar Reisebusse Fernwehfeeling verkaufen. Und doch ist dieses schwarz-weiß ganz schön knallig. Also sehr dynamisch. Es erinnert ein wenig auch an Graffiti. Aber es sind schwarz weiße geometrische Formen. Man erkennt schräge, nach rechts gekippte Buchstaben. Das Wort ist nicht leicht zu entziffern. Man kann ein H erkennen. Oder ist das ein kyrillisches N? Nein. Irrtum. Irritation. Assoziation. Das Wort ist: Zukunft.
Ein Bus fährt ja eigentlich immer in die Zukunft. Also zumindest in die nahe Zukunft. Bewegung. Und vor allem Veränderung fallen mir sofort dazu ein...