von Isabella Kreim
In gemütlichen Sesseln vor Buchregalen gemeinsam anhören, wie es in Bayern nach einer Katastrophe aussehen könnte. Unter dem Eindruck der ersten Ölkrise hat der Schriftsteller und Umweltaktivist Carl Amery 1973 seinen Roman „Der Untergang der Stadt Passau“ geschrieben. Der Eichstätter Fotograf und Mitglied der Ingolstädter Kultur- und Kreativwerkstatt Kap 94 Lars Günther hat daraus nun ein dystopisches Hörspiel gemacht, das man im Ratschhaus in der Donaustr. gemeinsam anhören kann. Der erste Termin war vorgestern Abend. Weitere Termine sind nächsten Montag und Mittwoch, jeweils um 19 Uhr.
Ein Chronist aus dem Jahr 2112 versucht zu rekonstruieren, was in den letzten Jahrzehnten in Bayern passiert ist. Nur wenige Menschen, kleine Gruppen von Bauern und Nomaden,haben die nicht näher beschriebene Katastrophe von 1981, eine Seuche wahrscheinlich, überlebt. Nur in Passau hat sich wieder eine Art zivilisatorisches Leben hinter streng kontrollierten Stadtmauern entwickelt unter einem autoritären Bürgermeister, den alle Scheff nennen. Seine Sekretärin ist eine der Zeitzeuginnen der Vorgänge um 2013. Die Umgebung wird ausgebeutet und unterdrückt. Eines Tages kommen zwei Abgesandte aus einer rivalisierenden Ansiedlung, Rosenheim, die den Aufbau einer neuen Lebensgemeinschaft eher nach dem Modell prähistorischer Lebensformen versuchen. Aber sie haben einen Rohstoff, der einen Konflikt bis zur Entscheidungsschlacht auslöst…
Zur ersten Anhörung des Hörspiels von Lars Günther sind auch einige der SprecherInnen ins Ratschhaus gekommen. Der Ingolstädter Autor Jens Rohrer, der den Chronisten aus dem Jahr 2112 spricht, die Schauspielerin und Regisseurin Francesca Pane und Martin Hamberger der den Scheff von Passau spielt und neben seinem Job im Stadttheater auch als Impresario des Schanzer Krimi Theater bekannt ist.
Nächste Termine, um das spannende Hörspiel zu hören: Montag und Mittwoch im Ratschhaus in der Donaustr. in Ingolstadt