von Heike Haberl
In sehr seltener, ungewöhnlicher Besetzung und mit Werken, die alle in ihrer speziellen Weise „aus dem Rahmen“ fielen, war das großartige, vor zwei Jahren gegründete Beethoven Septett zu Gast beim Konzertverein Ingolstadt. Im thematischen Fokus des zweiten Abokonzerts standen dabei eindeutig der Humor und die Lebensfreude.
Sieben Spitzensolisten, die auf ihren Instrumenten alle zur absoluten Elite gehören, – Sebastian Manz, Klarinette, Felix Klieser, Horn, Dag Jensen, Fagott, Franziska Hölscher, Violine, Wen Xiao Zheng, Viola, Lionel Martin, Violoncello und Dominik Wagner, Kontrabass – spielten auf höchstem Niveau und mit immensem Charme, Witz und großer Ekstase die „Serenata in vano“ des dänischen Spätromantikers Carl Nielsen, das Streichtrio des französischen Pianisten und Komponisten Jean Françaix von 1933 – und nach der Pause das berühmte Beethoven-Septett, zu Lebzeiten des Meisters sein am häufigsten aufgeführtes Werk.
Enthusiastischer Applaus und ausgiebiger Jubel nach dem fulminant-triumphalen Presto-Finale, das nach kurzer Ankündigung durch Klarinettist Sebastian Manz, der geschliffen und wortgewandt durchs Programm führte, nochmals als rasante Zugabe in gesteigerter Geschwindigkeit wiederholt wurde. Eine Performance voll sprühender Finesse und geistreicher Energie - zweifellos eine Sternstunde des Septettspiels und der großbesetzten Kammermusik überhaupt.