von Isabella Kreim
Mit Nichts reich zu werden, die Natur auszubeuten, geht nur mit einem Herz aus Stein. Kapitalismuskritik zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Form eines Märchens. 1827, vor fast 200 Jahren, veröffentlichte Wilhelm Hauff sein Märchen „Das kalte Herz“, das morgen, in einer Bühnenfassung von Armin Petras im Stadttheater Ingolstadt Premiere hat. Kein Weihnachtsmärchen.
Regie führt Katja Wachter, die man vor allem als Choreographin kennt.
Peter Munk hat das Leben in Armut satt, weil er als Kohlenbrenner null Ansehen und Zukunftsperspektive und auch keine Chance hat, seine Angebetete zu heiraten. Für einen sozialen Aufstieg braucht er Anfang des 19. Jahrhunderts schon sehr dubiose Helfer. Einen guten Geist, das Glasmännlein und auch noch einen dämonischen Geist, den Holländermichel.
Der Preis, wirklich ein erfolgreicher Unternehmer zu werden, ist hoch. Er muss sein manchmal ängstliches, sein mitfühlendes und auch liebendes Herz gegen ein Herz aus Stein austauschen.
Foto: Jochen Klenk