"Weisses Rauschen" in der Galerie Mariette Haas

"Weisses Rauschen" in der Galerie Mariette Haas

von Isabella Kreim

Vor einigen Wochen sah es so aus, als wäre  das Ende der Galerie Mariette Haas in Ingolstadt  gekommen. Nach 20 Jahren, in denen die Galeristin  ein anspruchsvolles Programm mit reduzierter Kunst und renommierten und auch mit in Ingolstadt noch unbekannten Künstlern und Künstlerinnen auf die Beine gestellt und  – mühsam in Ingolstadt – nicht nur eine Fangemeinde für die Vernissagen, sondern auch eine kleine Käuferklientel gefunden hat. 
In nicht öffentlicher Stadtratssitzung sollte entschieden werden, das denkmalgeschützte Tillyhaus, in dem der bayerische Feldherr gestorben ist,  zu verkaufen. Eine kaufinteressierte Institution gab es bereits, und die Galerie  hätte ausziehen müssen. Nachdem die Öffentlichkeit davon Wind bekam und nach Intervention der Stadtratsfraktion der Grünen wurde der Verkaufsantrag zurückgestellt. Zunächst.

Es waren schwere Wochen einer ungewissen Zukunft für die Galeristin Mariette Haas. Umso erleichterter  konnte sie nun ihre aktuelle Ausstellung „Weißes Rauschen“ eröffnen.
Diese Reduktion auf die Nicht-Farbe Weiß zwingt  dazu, genauer hinzuschauen. Es gibt unterschiedliches Weiß und vor allem viele unterschiedliche Möglichkeiten und Materialien, wie Künstler weiß auf weiß gestalten. Mit sehr poetischen, oft geradezu magisch geheimnisvoll  wirkenden Effekten.  Und jedes Weiß wirke anders, sagt auch die bei der Vernissage anwesende Künstlerin Gabriele Petri,  die  zum ersten Mal bei Mariette Haas ausstellt. Gabriele Petris Arbeiten sind  erklärungsbedürftig. Denn sie hat die grafischen Elemente ihrer Arbeiten , die erhabenen Prägungen weiß auf weiß oder die Verteilung der  Quadrate in Plexiglas nicht frei nach rein kompositorischen Gesichtspunkten erfunden. Es sind  Worte, Sätze, die sie in Blindenschrift der sog. Brailleschrift umgesetzt hat.

Neu dabei ist Hannah Hovermann aus Köln. Sie malt weiße Aquarelle auf weiß,  die wunderbar emphemer wirken, sich zu verändern scheinen  und die Grenzen der visuellen WArhnehmung ausloten. Sind diese zarten Strukturen überhaupt wirklich da? Außerdem "Farbraumreliefs" von Reinhard Wöllmer, Faltungen von Ben Muthofer und Peter Weber, Skulptren aus Schulkreiden und Marmorbruch von Reiner Seliger, sowie weiße Arbeiten von Marco Stanke, Wolfram Ullrich, , Christiane Grimm, Leo Erb, Magdalena Granmontagne, Christoph Dahlhausen oder silbrig und gold schimmerndes von Rosa M. Hessling (BIld) 

Ein Gespräch mit Gabriele Petri und ein Ausstellungsrundgang mit Galeristin Mariette Haas. 

Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag von  13 - 17Uhr und am  Samstag 11-15 Uhr 

Kulturkanal am 18.12.2023
    
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