von Isabella Kreim
Für den 50. Todestag der Ingolstädter Schriftstellerin Marieluise Fleißer letzten Freitag hatten die Marieluise-Fleißer-Gesellschaft und das Stadttheater Ingolstadt eine Bühnenadaption von Marieluise Fleißers Roman „Eine Zierde für den Verein“ von der renommierten Schauspielschule Ernst Busch aus Berlin eingeladen.
Auch das Publikum saß mit auf der Bühne im Großen Haus, auf drei Seiten rund um das durch Podeste abgegrenzte Schwimmbecken( ohne Wasser). Eine Wettkampfsituation aus dem Sport für die Männer aus dem Schwimm-Verein, die hier auch auf eine Kampfarena zwischen einer Männerclique mit veralteten Rollenbildern und einer selbstbestimmten modernen Frau übertragen wurde.
Die Aufführung überzeugte durch die Konsequenz, mit der hier die Protagonistin, die Mehlreisende Frieda Geier, allein in eine Männerwelt um Gustl Gillich, den Sportschwimmer, gestellt ist.
Regisseurin Alina Fluck schärft in ihrer Diplominszenierung den Konflikt zwischen den Männlichkeitsritualen der Sportler, ihrem Körperkult bis zum faschistoiden Drill und ihrem abwerteten Verhalten gegenüber Frauen - und den Bedürfnissen einer eigenständigen und selbstbewussten Frau wie Frieda Geier.
Foto: Anne Permesang