von Isabella Kreim
Eigentlich wollten sie in diesem P-Seminar des Ingolstädter Reuchlingymnsiums unter der Leitung ihres Musiklehrers Robert Aichner einfach mal Filmmusik machen.
Entstanden ist ein hochpolitischer 80minütiger Dokumentarfilm. „Von Lügen und Leiden. Antisemitische Verschwörungstheorien in unserer Gesellschaft“ heißt er. Und Premiere war stilvoll im Union-Kino in Ingolstadt. Auch in der THI wurde er bereits gezeigt.
Für Interviews mit über einem Dutzend Expertinnen und Experten sind die Jugendlichen durch ganz Deutschland gereist, nach Berlin, Freiburg oder München. Sie haben Politologen, Soziologen, Psychologen und Mitglieder des deutschen Bundestags befragt. Ausführlich haben sie sich erklären lassen: Was sind die Grundmuster antisemitischer Vorurteile, was sind die Narrative heutiger Verschwörungstheorien? Wer ist dafür anfällig? Und was können wir tun, wenn wir merken, dass jemand sich mit dem einfachen, geschlossenen Welterklärungsmodell einer Verschwörungstheorie abgeschottet hat und sich Fakten verweigert.
Auch einen Aussteiger aus der Szene der Verschwörungstheoriegläubigen haben die Jugendlichen für ihren Dokumentarfilm getroffen.
Entstanden ist ein ein aufklärerischer, engagierter und aufrüttelnder Dokumentarfilm. Wir haben mit dem Regisseur und Hauptinterviewer Cornelius Becker gesprochen.