von Isabella Kreim
Im Studio des Stadttheaters Ingolstadt hat am Samstag das 2-Personenstück „Rivka“ Premiere. Keine Komödie.
Rivka ist der Name eines kleinen Mädchens. Seine Eltern haben es einer Frau mitgegeben, die es wegbringt. Hoffentlich in Sicherheit.
Jetzt packen Rivkas Eltern die eigenen Koffer. Und sie müssen gleichzeitig die Kindersachen, das Spielzeug verstecken oder entsorgen. Damit niemand nach dem Kind fragt, wenn sie selbst abgeholt werden.
In „Rivka“ schildert die 1934 in Amsterdam geborene Autorin Judith Herzfeld , die selbst die Nazi-Verfolgung bei nicht-jüdischen Pflegeeltern überlebt hat, die Situation dieser Eltern zwischen der Angst auch um das eigene Überleben und der Hoffnung, Rivka, die dann vielleicht einen anderen Namen haben wird, wiederzusehen.
Was muss in den Koffer für eine so ungewisse Zukunft. Wird man einen Kochtopf brauchen?
Die Nerven liegen blank. Wäre es klüger sich zu trennen, um bessere Überlebenschancen zu haben? Die meisten Freunde und Verwandten sind bereits weg. Was passiert in diesen „Arbeitslagern“ im Osten? Soll man versuchen, eine Familie zu finden, die einen versteckt? Aber wem kann man in diesen Zeiten noch trauen? Eine Nachbarin bringt eine Suppe vorbei, oder will sie nur ausspionieren, was es in dieser Wohnung an Wertsachen zu holen gibt?
Wird man das eigene Kind je wiedersehen? Und wenn nicht, wie kann es verstehen, warum es weggegeben wurde?
Michael Amelung und Katrin Wunderlich spielen das Ehepaar. Olivia Wendt hat einen Auftritt als Nachbarin.
Es inszeniert Maaike van Langen. Sie war Hausregisseurin und im Leitungsteam im Theater in Den Haag, inzwischen arbeitet sie als freie Regisseurin auch in Deutschland und Österreich.