von Isabella Kreim
Der 1987 geborene Künstler Marco Stanke, der an den Kunstakademien in Nürnberg und München studiert hat, ist derzeit omnipräsent in Ingolstadt. Im Alf-Lechner-Museum stellt er gemeinsam mit dem Stahlbildhauer aus und auch im Museum für Konkrete Kunst ist er in der aktuellen Ausstellung „24! Fragen an die konkrete Gegenwart“ prominent im Erdgeschoss vertreten. Letzten Sommer hatte er zudem eine Einzelausstellung im Kunstverein in der Theatergalerie Ingolstadt. Und in der Galerie Mariette Haas waren seine Arbeiten bereits 2015 auf Empfehlung seines Nürnberger Kunstprofessors Otmar Hörl zu sehen.
Seine neue Ausstellung in der Galerie Haas hat er „Konkrete Gefühle“ genannt. Ein ironischer Widerspruch, denn den strengen Methoden der Konkreten Kunst sollen ja gerade keine Gefühle zugrunde liegen. Bei Marco Stanke aber schließen sich reduzierte Form und spielerische Regelabweichungen nicht aus.
Beim Künstlergespräch zu Eröffnung charakterisierte Dr. Theres Rohde, die Direktorin des Museums für Konkrete Kunst Ingolstadt, Marco Stankes Arbeiten als "Pointen". Ist Marco Stanke der Loriot unter den mit konkreten Formen arbeitenden Künstlern? Auch bei den Sketchen des Humoristen Loriot geht ja immer etwas schief und dies wird mit höchster Präzision dargestellt. Auch Marco Stanke spielt mit hoher Präzision mit verrutschten Quadraten oder freihändig gemalten Linien. Mit den Materialien eines Malers, Keilrahmen, Leinwand, und Farbe entwickelt Marco Stanke Wandobjekte, bei denen diese Materialien anders als bei der üblichen Erwartung an ein Bild an der Wand verwendet sind. Er malt ewa eine exakten Streifen, einen Kreis oder Punkt auf einen ganz groben und gefalteten Juteuntergrund. Dass der Künstler Humor hat und eine große Portion Understatement, zeigt sich auch bei jedem Gespräch mit ihm...