von Isabella Kreim
Besonders eindrucksvoll bei den Ingolstädter Literaturtagen war die Lesung von Christoph Ransmayr, der 2017 den Marieluise-Fleißerpreis der Stadt Ingolstadt erhalten hat.
Die Spielformen des Erzählens seien unerschöpflich, sagte Christoph Ransmayr. Daher habe er eine lose Folge von weißen Bändchen mit offener Anzahl kreiert. Ein Dutzend dieser vor allem durch seine Reisen auch zu entlegenen Weltgegenden inspirierten Geschichten wurde dann doch in einem Band mit dem Titel „Als ich noch unsterblich war“ zusammengefasst. In der Titelgeschichte "Als ich noch unsterblich war" schildert er in einem ganz hinreißenden, leicht selbstironischen und doch so worterfindungsreichen Ton seine eigene Sozialisation zum Literaten. Eigentlich wird ein banaler Vorgang beschrieben, den fast jedes Kind erinnert. Das Essen einer Buchstabensuppe. Der 4jährige entdeckt an seinem "Porzellanstrand", dem Tellerrand, die Magie der Sprache.
Neben Kindheitserinnerungen sind es vor allem seine Reisen, aus denen Ransmayrs Geschichten erwachsen. Zwei Erzählungen aus dem Himalaya und aus Afrika zeigten seine Beobachtungsgabe und präzise Sprache.
Im Gespräch mit dem Kulturreferenten Gabriel Engert gab er auch bereitwillig Auskunft, wie er im Fremden das Vertraute entdeckt hat...