von Isabella Kreim
Im Ingolstädter Altstadttheater hatte letzten Samstag zum ersten Mal ein Kinderstück als Eigenproduktion Premiere, „Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner. Und zwar in einem neu dazu gemieteten Raum neben dem bisherigen Theaterraum, ebenso Teil des alten Stadels mit seinem hohen Giebel und den schönen Dachbalken. Im Bereich der Bühne wurde er mit einem grünen Pflanzenmotiv-Stoff zu einer heimeligen Höhle ausgestattet.
Und mehr als eine Decke über dem Bühnenpodest, unter dem überraschend eine Tierdarstellerin als Regenwurm hervorkriecht, braucht es auch nicht an Dekoration für diese Aufführung. Denn es ist bezaubernd und macht einen Heidenspaß, wie die beiden Darstellerinnen Souhaila Amade und Margret Gilgenreiner mit fast nichts als dem Auf- und Absetzen ihrer von Kostümbildnerin Evi Pade-Bauch entsprechend präparierten Hoodie-Kapuzen Elefant, Eisbär oder Mäuschen, mit einem felligen Haarreifen Löwe, mit einem an der ausgestreckten Hand aus dem Ärmel gezauberten braun-weiß gemusterten Stoff Giraffe und natürlich mit unterschiedlichen Sprecharten, Dialekten und Körperhaltungen die ganze Artenvielfalt der Tiere charakterisieren, die hier die Welt vor den nächsten Kriegen und Hungersnöten retten wollen. Weil die Menschen mit ihren bereits 86 Konferenzen nicht dazu in der Lage sind , alle Feindseligkeiten einzustellen und sich zu einigen. Auch für die Zukunft. Denn es geht um die Kinder.
Die Leiterin des Ingolstädter Altstadttheaters Leni Brem-Keil hat den Roman „Die Konferenz der Tiere“ von Erich Kästner dramatisiert und mit wenigen Mitteln einfallsreich auf die Bühne gebracht. Ein ernstes Thema wird dabei mit vielen lustigen Details erzählt.
Foto: Ina Wobker