von Isabella Kreim
Aus dem berühmten Tagebuch des während der Nazibesatzung in einem Hinterhaus in Amsterdam versteckten Mädchens, das schließlich doch noch mit ihrer Familie deportiert und im KZ Bergen-Belsen gestorben ist, hat der russische Komponist Grigori Frid 1969 eine Monooper gemacht. Die eindrucksvolle Inszenierung von Nora Bussenius am Staatstheater Augsburg war am Mittwoch zu den Bayerischen Theatertagen in Ingolstadt eingeladen.
In 19 Sequenzen charakterisiert Grigori Frid in seiner an Alban Berg oder Schönbergs freier Tonalität , aber auch an Schostakowitsch orientierten Musik die wechselnden emotionalen Zustände, die aus Anne Franks Tagebuch sprechen. Und Regisseurin Nora Bussenius hat für jede dieser Situationen mit der wunderbaren Sängerin Olena Sloia eine eigene Welt innerhalb des faszinierenden Bühnenbilds aus Museumsvitrinen und schwarzen Metallrahmen von Christin Vahl erschaffen, die anstelle eines realistischen Zimmers immer neue Assoziationsräume aufmachen.
Foto: Jan Pieter Fuhr