Sonderausstellung "Neo"

von Melanie Arzenheimer

Früher war vielleicht nicht alles besser, aber zumindest schöner. So haben es die Bürgerinnen und Bürger des ausgehenden 19. Jahrhunderts empfunden und die Kunst und Kultur vergangener Epochen imitiert, während sich die Umwelt durch die industrielle Revolution und technische Neuerungen für damalige Verhältnisse ebenfalls  rasant verändert hat. Ein Beispiel für diesen Historismus ist natürlich auch das sog. Alte Rathaus in Ingolstadt, das so manche Touristen für echte Renaissance  halten, obwohl es erst in den 1880er Jahren entstanden ist.

Und die Rückbesinnung auf die eigene Vergangenheit diente natürlich auch dem aufkommenden Nationalismus im 1871 neu gegründeten deutschen Reich. Denn wie immer drückt sich im Zeitstil auch der Zeitgeist aus. Dies wird sichtbar gemacht in einer neuen Sonderausstellung im Zentrum für Stadtgeschichte, früher Stadtmuseum, Ingolstadt. Melanie Arzenheimer hat sich prunkvolles Neobarockes Tafelsilber, die repräsentative gute Stube mit dem Kanapee und eine typische Wirtsstube  des 19. Jahrhunderts und vieles mehr zeigen lassen.

Die Sonderausstellung "Neo – Von der Suche nach bürgerlicher Identität im 19. Jahrhundert – Früher war alles besser!" ist bis 12. Januar 2025 zu sehen.

www.zentrumstadtgeschichte.ingolstadt.de/Stadtmuseum/