von Heike Haberl
Sie waren ein Highlight der Ingolstädter Kabaretttage: Die „Opern auf Bayrisch“, mit denen die drei Schauspieler Michael Lerchenberg, Gerd Anthoff und Conny Glogger und ihr Musikensemble unter Andreas Kowalewitz ein performerisches Feuerwerk auf der Bühne im Festsaal des Ingolstädter Stadttheaters entfachten. Und die ausgefallene Schlagwerk-Geräuschkulisse aus Pfannen, Kuhglocken oder Waschbrettklängen von Perkussionist Philipp Jungk trug ihr Übriges dazu bei.
So pointiert, satirisch und komisch hat man Bizet, Mozart und Wagner bisher wohl nur selten gehört! Dieser amüsante und kurzweilige Opernabend der etwas anderen Art bewies höchst vergnüglich, dass großes Musiktheater und bajuwarische Mundartdichtung erstaunlicherweise bestens zusammengehen. Schon seit den 80er Jahren hat Autor Paul Schallweg, der 1998 verstorben ist, den Inhalt weltbekannter und beliebter Opern in originelle Mundartverse gegossen. Die Szenerie der Opern wird zumeist ins Bayrische Land verlegt, so dass beispielsweise Wagners »Der fliagade Holländer« seine Abenteuer nicht vor der rauen Küste Norwegens, sondern in heimischen Gefilden auf dem Starnberger See erlebt oder Mozarts Zauberflöte zum „Wunder vom Königssee“ wird.
Foto: Matthias Reithmeier