von Isabella Kreim
Rauminstallationen mit Linien aus Stahl und Objekten aus schwarz lackierter Keramik. Kunst, die berührt. Rätselhaft, ein wenig unheimlich, und doch luftig, ästhetisch. So gar nicht wie wir uns dystopische Szenarien vorstellen.
Das Alf Lechnermuseum hat sich auf beiden Etagen vollständig verwandelt. Die tonnenschweren Stahlskulpturen haben Platz gemacht für filigrane Raumzeichnungen aus Stahl und glänzend schwarz lackierten Keramikobjekten. Die letzten Sonntag eröffnete Soloshow der Bildhauerin Lisa Seebach eröffnet einen Parcours aus Rauminszenierungen, die wie ein Blick aus der Zukunft auf zivilisatorische Versatzstücke wirken. Oder wie übrig gebliebene Kulissen-Fragmente eines SF-Film-Sets. Ein Tor mit der Aufschrift Club Utopia ist vielleicht auch eine ein wenig ironische Einladung, sich auf die Reise in eine möglicherweise postapokalyptische Wirklichkeit zu begeben.
Es sind Arbeiten aus den letzten 10 Jahren, aber auch eigens für die Raumsituation im Alf-Lechner-Museum konzipierte Installationen.
Der Titel der Ausstellung Earthy Liquids and Heavy Metal, erdige Flüssigkeiten und schweres Metall bezeichnet paradoxe Aggregatzustände. Denn ihre Verwendung von Metall wirkt eben gar nicht schwer, während die manchmal in amorphen Formen gegossenen Keramikobjekte wie Gewichte wirken, die den flüchtigen Linien Bodenhaftung verschaffen. Und im Untertitel heißt die Ausstellung Hypersleep, ein Begriff, der aus der Science fiction Literatur stammt und einen komatösen Zustand von Astronauten beschreibt, die auf einer jahrelangen Mission im Weltall zwischen Schlaf und Scheintot ruhiggestellt sind.
Öffnungszeiten: Do - So 10-17 Uhr