von Isabella Kreim
Die Anschaulichkeit der Fotografie von Hydranten in New York, Hausfassaden in Kuba oder einem Stromkabelgewirr in Südostasien schreibt die Künstlerin Maria Maier in die Abstraktion weiter, indem sie die fotografierten Fundstücke übermalt oder durch Malerei und Zeichnung ergänzt, Farben oder Strukturen aufgreift und so eine multimediale Collage schafft. Die fotografierte Wirklichkeit verliert damit weitgehend ihre räumliche und zeitliche Verortung und wird in imaginäre Bildwelten transformiert.
Oder Maria Maier dekonstruiert Fotos, etwa von den Stahlkonstruktionen der Twin Towers des World Trade Centers, indem sie sie zerschneidet und neu zusammensetzt. Und diese Zerstückelung hat sie 2 Monate vor dem tatsächlichen Einsturz an 9/11 2001 realisiert...
„Bis jetzt“ heißt die Ausstellung von Maria Maier in der Städt. Galerie im Theater Ingolstadt. Es ist ein groß angelegtes Ausstellungsprojekt mit 6 Stationen mit einer jeweils eigenen, den Räumlichkeiten angepassten Auswahl mit Arbeiten aus 35 Jahren und einem aufwändigen Katalog.
Maria Maier, 1954 in Amberg geboren, hat Kunstgeschichte und Kunstpädagogin studiert und einige Jahre als Kunsterzieherin und Sportlehrerin gearbeitet, bevor sie 1992 beschloss, die sichere Beamtentätigkeit aufzugeben und als freie Künstlerin zu leben und durch viele Reisen und Studienaufenthalte in aller Welt das Ausgangsmaterial für ihre künstlerische Arbeit zu generieren. Sie lebt seit langem in der Nähe von Regensburg. In Regensburg ist sie durch ein umfangreiches Projekt im Öffentlichen Raum omnipräsent. Für Stadtzeit-Zeitstadt hat sie farbige Tafeln mit Grundrissen an prägnanten Gebäuden realisiert.
Die Ausstellung ist bis 8. September von Do – Sonntag von 12 – 18 Uhr geöffnet. Zur Nacht der Museen am 7. September ist die Künstlerin anwesend, am nächsten Tag, am Sonntag den 8. September, gibt es zur Finissage um 15 Uhr eine Ausstellungsführerin durch Maria Maier.